April,…

…April, der macht was er will

Eigentlich ist der April jener Monat, in dem Ruhe in die Reviere einkehrt und der Waidmann*frau sich Gedanken über die anstehenden Monate macht.
Das Jagdjahr hat begonnen und wir von hochsitz-kaufen.de hoffen, dass ihr alle daran gedacht habt eure Jagdscheine zu verlängern, falls es fällig war.

April macht auch jagdlich, was er will

Seitdem die Bundesjagdzeitenverordnung am 14.03.2018 geändert wurde, kann in vielen Bundesländern auch im April aktiv angesessen werden. Aus Angst vor der ASP wird fast überall fast alles freigegeben.
Was aber wird bezweckt und was ist „mit heißer Nadel“ gestrickt?
Wir haben lange darüber diskutiert, was und welche Veränderungen wir für sinnvoll halten. Von Schalldämpfern, Nachtsichtgeräten über Veränderung der Jagdzeiten, bis hin zur Diskussion über Giftköder!?!

Ziel all dieser Freigaben und Veränderungen ist die Reduktion des Schwarzwildbestandes. Vermutet wird anscheinend, dass durch die drastische Reduzierung von Schwarzwild die ASP aufgehalten wird. Allerdings genau hier liegt ein großer Denkfehler. Wie schon in Tschechien quasi bewiesen, ist die Übertragung von Tier zu Tier eine große Gefahr, breitet sich aber nicht sprungweise aus und überwindet über 100 km ohne befallene Tiere im Zwischensektor.
Wie bei fast allen Problemen in der Natur ist der Mensch ausschlaggebende Quelle!
In Tschechien gehen bereits erste Gerüchte von absichtlich eingeschleppten verseuchten Tieren umher. Auch LKW-Fahrer und andere Reisende stehen im Fokus und sind kaum zu kontrollieren.

Bleibt die Waidgerechtigkeit auf der Strecke?

Die Große Gefahr ist nicht nur die Aufgabe unseres Brauchtums, sondern auch die Waidgerechtigkeit. In übertriebener Art und Weise können mit Nachtsichtgeräten und Schalldämpfern an noch mehr Kirrungen ganze Rotten „ausgelöscht“ werden.

Argumente der Legalisierung sind immer wieder, dass das sicher angesprochene Schwein eher erlegt werden kann, oder dass das Gehör des Jägers geschont wird und der Sauenbestand nur so reduziert werden kann. Aber genau hier sind auch die Widerspüche! Gehört zur waidgerechten Jagd nicht auch dem Tier eine Chance zu geben? Verkommen wir mit solchen Mitteln nicht immer mehr zu einem Instrument und lassen unsere Ideale dabei auf der Strecke? Zur Hege und Pflege verpflichtet sollten wir uns alle selber an die eigene Nase fassen und darüber nachdenken, welche waidmännischen Maßnahmen wir ergreifen können.
Durch starke Sozialstrukturen werden sich Rotten nicht in solchen enormen Zahlen reproduzieren. Daher sollte wirklich jeder Waidmann*frau genau darauf achten, wann welche Tiere erlegt werden. Gerade jetzt sollte der alte Grundsatz: Jung vor Alt! mehr denn je beherzigt werden und nur durch die gezielte Entnahme der „neuen“ Reproduktionsjahrgänge können wir es noch schaffen.

Wir werden diese Maßnahme mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachten und wünschen bis dahin:

Immer einen guten Anblick, egal von wo ihr gerade herunter schaut,

Eure Hochsitz-Rotte