Erfolgreich auch ohne Schuss

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Am Wochenende wurde zur Blattjagd geladen, leider spielte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und das Wild ließ sich nicht blicken / blatten.
Dafür konnten wir viele Revierarbeiten durchführen und einige Hochsitze bearbeiten und andere Einrichtungen überarbeiten.
Auch das Freischneiden hat einige Zeit in Anspruch genommen, denn nicht nur unsere zwei Wildäcker stehen prächtig im Wuchs, sondern dieses Fauna freundliche Wetter in den letzten Tagen, lässt alles sprießen.
Neben den Gräsern und Blumen auf den Wildäckern, Mais und anderen Nutzpflanzen, wachsen auch Brennnesseln, Rank- und Schlingpflanzen zusehends, welche die Zuwegung zu unseren Hochsitzen versperren und die Sicht beeinträchtigen.
Vor ca. drei Monaten legten wir zwei Wildäcker an, die eine Gesamtgröße von 2ha aufweisen.
Jetzt zu sehen, welchen Erfolg diese Maßnahme mit sich bringt, ist wundervoll. So bietet ein richtig angelegter Wildacker nicht nur Äsungs- und Deckungsmöglichkeiten für das Wild (auch Rotwild scheint unsere Auswahl zu lieben), sondern schafft auch den nötigen Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten. Gerade diese werden von vielen Tierarten als Proteinquelle dringend benötigt. So schließt sich auch hier der Kreis und wir können definitiv belegen, dass Jagd aktiver Naturschutz ist!
Auch wenn der Finger am Wochenende gerade geblieben ist, sind solche Hege- und Pflegemaßnahmen, die wir Jäger in unserer Freizeit ausüben, unbezahlbar für das Wild. Wir sorgen in Zeiten der Unruhe (Mountainbiker durchpflügen die Wälder und Pilzsammlern vermuten Beute in den tiefsten Wäldern) dafür, dass dem Wild ein Nahrungs- und Rückzugsangebot ermöglicht wird. Neben Wildäckern bauen wir Insektenhotels, Nistplätze, Einstände, Suhlen… und helfen dem Wild so, den „stressigen“ Alltag zu bestehen.
Das schönste am Wochenende war dann auch die Auswertung unserer Wildkameras. Gezielt an Wechseln positioniert, konnten wir einige prächtige und auch kapitale Hirsche in einen der Wildäcker einwechseln sehen. Wir freuen uns riesig darüber und sehen auf Grund solcher Bilder gerne darüber hinweg, dass das Schwarzwild sich momentan in die riesigen Mais- und Weizenfelder außerhalb unseres Reviers zurückgezogen hat. Auch das Rehwild nimmt unsere Äcker gut an und findet neben der Äsung perfekte Rückzugsmöglichkeiten. Auf Grund der bevorstehenden Jagdzeit für Hirsche in Mecklenburg Vorpommern (01.08-31.01), hatten wir jegliche Unruhe in Nähe dieser Einstände untersagt. Dadurch war das Wochenende vielleicht nicht so von Jagderfolg gekrönt, aber den Finger gerade zu lassen und entsprechenden Lebensraum zu schaffen ist nach unserer Meinung mit viel mehr Jagderfolg zu bemessen, als jede Trophäe!
In diesem Sinne wünschen wir einen schönen Anblick, von wo auch immer Ihr herunter schaut!
Eure Hochsitz Rotte

Sind wir in der Pflicht? ASP auf dem Vormarsch

Die ASP ist auf dem Vormarsch!

Seit Jahren nimmt die Schwarzwildstrecke zu und es ist in vielen Revieren kaum noch möglich die Schwarzkittel auf eine artegerechte Population zu regulieren. Durch den exponentiellen Wachstum des Bestandes, drohen sich Krankheiten und Seuchen schnell auszubreiten. Gerade Viruserkrankungen finden idealen Nährboden und werden schnell weitergereicht.
Die jahrelang verschärften Auflagen der Bejagung, flankiert von einem immer größer werdenden Nahrungs- und Rückzugsangebot, verhalfen den Schwarzkitteln nicht nur zu einer Verdoppelung, sondern erhöhte den Bestand in einigen Revieren sogar um das Dreifache. Bedenken aus Reihen der ausgebildeten Wildschützer_innen, uns Waidleuten wurde kaum Gehör geschenkt. 2015 wurde das Jagdgesetz in NRW (trotz großer Proteste) so verändert, dass die Jagd deutlich eingeschränkt und erschwert wurde. Auch andere Bundesländer (vorwiegend mit Grünen-Beteiligung in der Regierung) verschärften ihre Jagdauflagen.
Mit Erreichen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Tschechien ist die Gefahr einer Seucheninvasion jetzt so hoch wie nie! Durch das rasante „Ost- Weststreifen“ des Schwarzwildes, liegt die ASP nur noch 300 km vor der deutschen Grenze und 80 km vor der österreichischen Grenze. In der Nähe der tschechischen Stadt Zlín (ca. 250 km östlich von Prag) wurden zwei tote Sauen mit bestätigten Befunden am 21.06 u.22.06 geborgen. Die beiden toten Wildschweine lagen ca 150 Meter auseinander, was zu einem der Verdachtsmomente führte. Bislang sind über 50 Wildschweine im osten Tschechiens positiv getestet worden (Stand 19.07.2017). Neben der „innerartlichen“ Übertragung , gilt die Zoonose, die Übertragung von Mensch auf das Tier, als größte Gefahr. Zwar ist der Virus für den Menschen nicht gefährlich, allerdings breitet es sich durch den Kontakt mit infiziertem Schwarzwild rasant aus.
Die Bundesländer sind alarmiert und versuchen durch verschiedene Maßnahmen die Population und damit die Gefahr einzudämmen.

Niedersachsen:

Merkblatt des Verbraucherschutzes Klickt hier
gepaart mit der Aufforderung einer konsequenten Bejagung von Überläuferbachen und Frischlingen,

Mecklenburg-Vorpommern erprobt die Fallenjagd:

Gatter mit Falltüren. (Die Hochsitz Rotte nimmt explizit Abstand von dieser, aus unserer Sicht unwaidmännischen Jagdmethode),

Rheinland Pfalz:

Erstattung der Trichinenschau, um die Jagd auch auf Frischlinge attraktiver zu gestalten,

Nordrhein-Westfalen:

Veränderung der Schonzeiten für Schwarzwild,

Bayern:

Der BJV fordert die Kostenübernahme von Gebühren und veranstaltet eine Expertentagung zusammen mit tschechischen Veterinären,
Weitere Informationen zu den jeweiligen Bundesländern bekommt ihr über die Landesjagdverbände.
Stehen wir Jäger jetzt in der Pflicht? Von allen Seiten wird an uns herangetragen, eine konsequente und vermehrte Jagd auf Schwarzwild auszuüben. Ohne Rücksicht auf Verluste!?!
Wir finden es bedauerlich, dass jegliche Warnungen und Erfahrungen der Jäger_innen im Vorfeld über die explosionsartige Vermehrung, immer nur als Meinungsmache abgetan werden. Dies betrifft nicht nur die Wildschweine, sondern zeichnet sich auch bei anderen Wildtierarten aus (man vergleiche nur die Bedenken der Wolfspopulation).

Jetzt drohen die Konsequenzen! Wir werden gerufen und sollen zum Teil wider unserer Erfahrungen und ethischen Überzeugung der Waidgerechtigkeit „aus allen Rohren feuern“.
Die Gefahr ist allgegenwärtig, dennoch ermahnen wir alle Waidgenossen_innen, sich an selbst auferlegte Richtlinien zu halten.
So erachten wir es nicht als erstrebenswert führenden Stücke zu erlegen und befürworten auch nicht das Strecken von Leit-Bachen , welches eine ganze Rotte aus den Fugen geraten lässt und so mehr Schaden als Nutzen verursacht.

Daher appellieren wir an alle Jäger_innen die Bejagung zu intensivieren, jedoch nicht um jeden Preis. Jeder angebrachte Schuss sollte wie bisher, bedacht und sicher angetragen werden! Nicht des Schießen Willens, sondern der waidgerechten Hege und Pflege der Art müssen wir die Jagd betreiben. Denn die entsprechende Regulierung ist nicht das Versäumnis von uns Jäger_innen, sondern wurde an anderen Stellen viel früher gegen unsere Empfehlungen unterlassen.

Horrido Eure Hochsitz-Rotte

Jäger im Wald der Social Media

Jäger_innen im Wald der „Social Media“
Vorsichtig wird durch Wald und Flur gepirscht um ja nicht auf sich aufmerksam zu machen.
Am Hochsitz aufgebaumt, wird das Handy lautlos geschaltet, Waidgesellen_innen tragen geräuscharme Kleidung und auch der Rucksack ist aus besonderem Material, um ja kein Geräusch von sich zu geben. Das Wild soll nicht vergrämt werden. Da Jäger_innen und Menschen im Allgemeinen schnell vernommen werden, kann die lange und vorsichtige Zeit des Pirschens und Ansitzens als vertane Zeit gestrichen werden, falls diese Maßnahmen nicht berücksichtigt werden. Aber genauso wichtig, wie das bedachte Pirschen, ist der bedachte Umgang mit und in der Öffentlichkeit und Social Media.
Wir beobachten eine weitgehend verhärtete Front gegenüber Jäger_innen. Häufig werden wir beschimpft, verleumdet oder mit Unvernunft bedauert.
Nicht nur in digitalen Medien, sondern auch in der „realen“ Welt werden Waidgesellen_innen und Reviereinrichtungen angefeindet. So kommt es immer wieder vor, dass Jäger_innen angezeigt, Reviereinrichtungen zerstört und Informationsbanner verunstaltet werden. Auch Werbetafeln und Bannern werden beschmiert und verunstaltet. Eigentlich werben gerade diese um Akzeptanz und sollen die Vielfälltigkeit der Revierhege und -pflege zeigen. Welchen Weg sollen wir gehen?
Wie können wir uns in den sozialen Medien positionieren, um mehr Akzeptanz für diese, unsere wichtige Tätigkeit zu erhalten?
Immer wieder sehen wir Posts und Einträge, die jegliche Öffentlichkeitsarbeit zunichte machen. Bilder und unqualifizierte Reaktionen behindern die mühsame Arbeit derer, die das wahre Bild des Hegens und Pflegens zeigen wollen. Alle Versuche, ein besseres Bild, bzw. einen Einblick der Waidarbeit zu generieren, wird von schlechten Eindrücken überschattet.
Diese werden nicht nur von externen Organisationen, die ein manifestiertes Unverständnis vertreten, erzeugt, sondern auch von vielen Waidgesellen_innen in den öffentlichen Medien. Posts und Bilder auf Facebook, Twitter, Instagram etc. erzeugen ein brachiales Bild von Jäger_innen, welche lediglich auf den Abschuss aus sind – und dies um jeden Preis. Wie können wir verdeutlichen, dass unsere Arbeit dazu beiträgt, die Artenvielfalt zu schützen, wenn primär das Bild eines Trophäenjägers geprägt und generiert wird? Der Öffentlichkeit verdeutlichen, dass 80-90% der freiwilligen Arbeitszeit der Arterhaltung und Vielfältigkeit dienen, lässt sich viral nicht so gut verbreiten (vermarkten ?!?) und erntet nicht so viele Likes.
Vielleicht sollten wir alle über unsere Interaktionen in den sozialen Medien nachdenken und nicht die Konfrontation suchen, sondern viel mehr öffentliches Verständnis zu erzielen.
Vielleicht hat einer von euch gute Ideen, wie wir dies erreichen können? Diskutiert unterschiedliche Herangehensweisen und postet auch auf unserer
Fanpage

Horrido
Eure Hochsitz Rotte