Niederwildjagd, der Feldhase
Die Wintermonate bieten nicht nur Gelegenheit zur Hochwildjagd, sondern bieten auch optimale Voraussetzungen für die Niederwildjagd.
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Allen voran findet in diesem Zeitraum die Jagd auf den Feldhasen statt. Besonders effektiv sind die Treib- bzw. Streifjagden. Neben dem Kesseltreiben ist auch die böhmische Streife ein probates Mittel, um das Durchbrechen des Wildes zu verhindern und eine entsprechende Strecke zu gewährleisten.
Da dies nur mit der Kenntnis des genauen Besatzes möglich ist, ist das „Hasenzählen“ unerlässlich. Bei regelmäßiger Erfassung kann der Waidmann*frau so Rückschlüsse ziehen und entsprechend die Population bestimmen. Diese wichtige Hegetätigkeit trägt auch zur Identifizierung so genannter Hasenhotels statt.
Nach heutigem wildbiologischem Wissenstand sollte eine jagdliche Nutzung erst bei einem Bestand von 10-15 Feldhasen / Hektar im Frühjahr und 20 Feldhasen / Hektar im Herbst erfolgen. Subtrahiert man diese beiden Zahlen voneinander erhält der/die Jagdausübungsberechtigte den jährlichen Zuwachs, welcher (-10% Wintermortalität) zugleich die maximale Jagdstrecke darstellt.
Wo sind unsere Hasen?
Leider erscheint die Population rückläufig! In der Tabelle haben wir die Strecke des Feldhasen in NRW gelistet. Stellvertretend für die ganze Republik, mit Ausnahme einiger Regionen spiegeln diese Zahlen den bundesweiten Abwärtstrend.
Feldhasenstrecke NRW von Jagdjahr 2011/12 bis 2016/17
Jagdjahr | Gesamtstrecke | Fallwild | vergl. Vorjahr |
---|---|---|---|
2016/17 | 47.055 | 11.097 | -7.144 |
2015/16 | 54.199 | 12.890 | -7.363 |
2014/15 | 61.562 | 14.578 | -5.423 |
2013/14 | 66.985 | 15.036 | -29.870 |
2012/13 | 96.056 | 28.130 | -13.743 |
2011/12 | 110.598 | 18.384 | -16.346 |
Bei genauerer Betrachtung der Tabellen wird deutlich, dass nicht nur die Strecken des Feldhasen, sondern auch anderes Niederwild wie Kaninchen, Fasan etc. sich diesem Negativ-Trend anheften.
Eine Erklärung liegt nicht vor, allerdings korrelieren die Zahlen mit denen der Raubwildstrecken. Flankiert von den landwirtschaftlichen Veränderungen und damit einhergehenden zusätzlichen Belastung des Niederwildes muss hier ein besonderer Fokus auf die Hege gelegt werden. Nicht zuletzt sollten sich Revierinhaber*innen mit dem genauen Besatz vertraut machen, um so eine Überbejagung auszuschließen. Besonders hinsichtlich der Zuwachsrate empfehlen wir die Jagd nicht nach Mitte Dezember auszuführen, da ab hier bereits die Fortpflanzungszeit beginnt.
Hege des Feldhasen
Um dem rückläufigen Trend entgegen zu wirken listen wir nachfolgend einige Hegemöglichkeiten auf:
-
Prädatorenbejagung
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Landwirtschaftliche Bewirtschaftung optimieren (hier mit den Landwirten Kontakt aufnehmen)
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Angemessene Bejagung
Fazit
Neben den erforderlichen Maßnahmen dem Feldhasen optimale Bedingungen zu bieten sich zu vermehren, müssen Jagsausübungsberechtigte sich selber dazu ermahnen entsprechende Hegemaßnahmen einzuleiten und den direkten Kontakt zur Landwirtschaft suchen. Auch wenn der Feldhase im Zuge einer Superfötation eine hohe Reproduzierungsrate besitzt, sollten Prädatoren stark bejagt werden, um die entsprechenden Stammbesätze wieder zu erhöhen.
Jede*r Waidmann*frau sollte sich daran erinnern, dass nur eine ausgewogene Biodiversität den Erhalt heimischer Wildarten fördert und positiv beeinflussen kann. So ist z.B. dieses Jahr ein „Mäusejahr“ welches hoffentlich dazu beiträgt, dass Gevatter Reineke nicht zu viele Hasen verputzt;)
In diesem Sinne stets einen guten Anblick von wo auch immer Ihr herunter schaut
Eure Hochsitz Rotte