Der Fuchs, der Fuchs und nicht der Wolf!

Der Fuchs als Predator Nr. 1 im Niederwildrevier

Hochsitz-kaufen. de hat sich mit dem Fuchs als einem der größten Räuber in unseren Niederwildrevieren beschäftigt! In Ostfriesland gibt es kaum einen Räuber, der so polarisiert wie Meister Reineke. Im letzten Monat wurde eine ganze Folge der NDR 1 Bürgerdiskussion „jetzt reicht´s“ zum Thema Fuchsjagd ausgetragen.
Zu dieser Diskussion wurden Vertreter der ansässigen ProFuchs-Bewegung, als auch Vorstandsmitglieder der Landesjägerschaft Bremen, sowie der Landesjägerschaft Niedersachsen eingeladen!
Besonders auffällig war aber die Abwesenheit einiger betroffener Organisationen, wie auch dem NABU, welcher der Einladung einen Korb erteilte. Einen möglichen Grund sehen wir in der Befürwortung der Fuchsjagd dieses Vereins in einigen Regionen, die im Widerspruch mit den mitgliederfördernden sonstigen Auftreten stehen.
Wer die Folge am 27.09.2018 aus Bunde verpasst hat, kann sich hier den „podcast“ der Sendung anhören:

Jetzt reicht´s podcast

Beide Parteien argumentieren mit Studien, die teilweise Jahrzehnte alt sind und wahrscheinlich nicht mehr heutigen Standards entsprechen, als auch neue Umstände kaum berücksichtigen.
Im Gros kann man aber eine friedliche Diskussion mit relativ gesittetem Wortabtausch auf beiden Seiten diagnostizieren!
Während die Jägerschaft ein Management betreibt und auch den Nutzen des Fuchses immer wieder unterstreicht, gibt es wie überall Gegner, die einen sofortigen Stop der Jagd fordern!
Argumente für einen Stop sind die mögliche Selbstregierung des Bestandes, als auch den alternativen Schutz von Bodenbrütern durch Zäune und dergleichen.

Wie greift der Fuchs aber in den Niederwildbestand ein?

Für den Rückgang des Niederwild gibt es viele Einflussgrößen, die sich zum Teil auch selbst beeinflussen:

Landwirtschaft
Insektenrückgang
Lebensraumverengung und -veränderung
Mähopfer
etc.
Klimatische Veränderungen
Klimaerwärmung führen z.B. zu invasiven Arten
vermehrter Regen führt zu Krankheiten bei den Arten
verändertes Nahrungsangebot

Aber auch Prädatoren reduzieren den Niederwildbestand erheblich!

  • vor dem Schlüpfen/im Jungzustand
  • als Beutegreifer der adulten Tiere

Wissenschaftler befassen sich seit einigen Jahren im Auftrag des Landkreises mit der Population der Bodenbrütern im Raum Rheiderland. Sie betreiben ein Monitoring und stellen Wildkameras auf, um das Brutverhalten und die Schlüpfergebnisse zu erforschen.
Aus dieser Studie zur Population und Entwicklung der Wiesenvögel werden Erkenntnisse gezogen (hochsitz-kaufen.de wird euch nach der Veröffentlichung asap informieren), die dem Schutz der Bodenbrüter dienen sollen.
In einem Vorgespräch wird klar, dass nur eine drastische Reduktion der Prädatoren einen Erfolg auf die Population und Bestandsdichte der Bodenbrüter haben wird!
Gerade hier ist der Fuchs als Raubspezialist die häufigste Ursache der Bestandsreduktion!

Jäger, Fuchs, Niederwildschutz

Als Jäger ist es unser Waidgedanke, dass wir hegen und pflegen. Dazu gehört auch das nicht bejagbare Wild, wie die Bodenbrüter.
Um hier die Hege und Pflege zu betreiben schrauben wir bereits an vielen Stellschrauben und sind unermüdlich darauf bedacht unsere Reviere ehrenamtlich und mit nicht unerheblichen finanziellen Mitteln zu betreuen:

  • Wir errichten Blühstreifen
  • legen Biotope an
  • setzen Nistkästen auf
  • stellen Warnschilder auf
  • informieren die Bevölkerung
  • usw.

Aber auch die Prädatorenbejagung ist aktiver Niederwildschutz!
Damit ist nicht nur der Fuchs gemeint, sondern auch andere Beutegreifer wie Rabenvögel, Marder und Neozonen (siehe hier) werden zum Schutz der heimischen Tierwelt gemanagt.
Gerade in unserer Kulturlandschaft ist es für Niederwild immer schwerer dem Raubwild stand zu halten. Mangelnder Schutz und Nahrungsknappheit führt automatisch zu geringerer Populationsdichte, während sich Prädatoren als z.T. Allesfresser stets vermehren.
Gerade der Fuchs nimmt sich, was er bekommen kann.

Gerade hier ist es unsere Pflicht, dem Niederwild mit einer Bestandskontrolle dieser Prädatoren zu helfen!
Denn selbst wenn es – und daran hegen wir große Zweifel – zu einer eigenständigen Regulation des Fuchses bei einem Aussetzen der Jagd kommen würde, dauert dieser Vorgang mehrere Jahre!
Bis dahin wären viel Arten komplett ausgerottet und das wollen hoffentlich selbst Vereine die gegen die Fuchsjagd sind nicht!

Daher wünschen wir wie immer viel Waidmannsheil und einen guten Anblick, von wo auch immer ihr herunter schaut!

Eure Hochsitz Rotte

Blattzeit

Blattzeit

Worauf in der Blattzeit achten?

In der Blattzeit, beschlägt der Bock das Reh! Nach langer Zeit der Heimlichkeit, kehrt er zurück auf die Fläche und will sich paaren. Neben den Gefahren für Autofahrer und andere Verkehrsteilnehmer, die von flüchtenden Rehen nicht wahrgenommen werden, beginnt für uns Jäger*innen ein spannender Zeitabschnitt und die Möglichkeit einer besonderen Jagdphase.

Was müssen wir in der Blattzeit beachten, um den kapitalen Bock zu erlegen?

Gerade im Vorfeld muss alles im Revier abgestimmt sein und Ruhe eingekehrt sein, damit sich der Bock wohl fühlt. Nicht nur weniger Pirschfahrten etc., sondern auch die Pflege von Hinweisschildern wie z.B. der Leinenpflicht für Hunde und auch deren kontrolle, helfen Ruhe im Reier einkehren zu lassen. Wenn die Blattzeit Ende Juli, Anfang August zum Erfolg werden soll, gibt es 3 wichtige Faktoren, um den kapitalen Bock ins Visier zu bekommen.

3 wichtige Faktoren in der Blattzeit

    1. Richtigen Platz im Revier auswählen
    • Fegestellen ausmachen
      Windrichtung beachten
      Reviereinrichtungen und Pirschwege kennen/ pflegen
      evtl. Einstände kennen
    1. Richtige Ausrüstung
    • Büchse mit variablem Glas
      erprobten Pirschstock
      Optik für Pirsch oder Ansitz
    1. Blatter und blatten
  • Neben den beiden oberen Faktoren, die jeder Waidmann*frau bei jeglicher Jagd beachtet, ist das Blatten eine Besonderheit und Herausforderung, die sich nicht einfach beschreiben lässt.
    Blatter gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und von unterschiedlichen Herstellern, zu unterschiedlichen Preisen von 10,-€ bis zu ???,-€! Eines haben aber alle Blatter gemein, sie versprechen der Bester auf ihrem Gebiet zu sein.
    Natürlich sind auch dies nur Werbeversprechen, denn entscheidend ist der Jäger*in. Hier kommt es auf jede*n einzelnen an und das Vermögen mit welchem Blatter die besten Töne erklingen. Im Zweifel hilt üben, üben und dann wieder von vorne anfangen.
    Wenn der richte Blatter ausgesucht und die Übungen abgeschlossen sind, dann kommen die beiden oberen Faktoren zum Tragen und selbst bei allen Berücksichtigungen gehört zum Erfolg immer eine gewisse Portion Glück.

    Welche Blatttöne gibt es

    In der Brunft reagiert der Bock auf unterschiedliche Töne und fühlt sich von diesen angelockt. Wir haben einige Audiodateien erstellt, die auch in dieser Reihenfolge im Revier durchgeführt werden und aufbauend den Bock anlocken. Wir empfehlen vorher die unterschiedlichen Töne mit dem eigenen Blatter zu üben und darauf zu achten, dass nicht Plötzlich zwanzig Böcke im Vorgarten stehen.
    Fieplaut:

    Dieser Laut darf nicht zu hoch sein, damit es nicht zu sehr dem Kitz ähnelt und entsprechend primär die weiblichen Stücke anzieht. Dieser Laut wird auch von Böcken getätigt und impliziert so einen Revierrivalen.
    4-8 Wiederholungen pro Satz, die nach ca. fünf Minuten wiederholt werden. Wir achten auf keine monotone Wiederholung, sondern variieren die Länge und Anzahl, so dass sich der erfahrene Bock nicht darauf einstellt.

    Rickenfiep:

    Hier werden maximal drei Serien wiederholt und die Anzahl der einzelnen Laute beträgt wieder +- fünf.

    Sprengfiep:

    Dieses Fiepen ist agressiver und wird ebenfalls maximal zweimal wiederholt mit bis zu acht Lauten pro Serie.

    „Rehgeschrei“:

    Mit dieser einmaligen Wiederholung von mehreren Lauten wird dem Platzbock ein Rivale vorgespielt, der sich seinen Rehen nähert und ein bereits beschlagenes oder noch nicht bereites Stück angeht. Nach diesem aggressiven Blatten, wird mindestens 15 Minuten gewartet. Das Revier beruhigt sich und das nächste Blatten folgt.

    Kitzfiepen:

    Kitzklagelaut

    Durch diese beiden letzten Laute wird das Alttier angelockt, dem dann hoffentlich der Bock folgt. Auch diese Blattlaute werden höchstens zweimal wiederholt und erst zum Ende des Ansitzes verwendet.

    Auch wenn alle Faktoren stimmen, ist es wie immer noch ein wenig Glück. Bei einigen Waidgenossen*innen tritt der Erfolg nach fünf Minuten ein und einige erfahrene Jäger*innen gehen unzählige Male raus und bekommen dennoch keinen Anblick.

    Daher wünscht euch die Hochsitz Rotte wie immer einen guten Anblick, von wo auch immer Ihr herunter schaut!

    April,…

    …April, der macht was er will

    Eigentlich ist der April jener Monat, in dem Ruhe in die Reviere einkehrt und der Waidmann*frau sich Gedanken über die anstehenden Monate macht.
    Das Jagdjahr hat begonnen und wir von hochsitz-kaufen.de hoffen, dass ihr alle daran gedacht habt eure Jagdscheine zu verlängern, falls es fällig war.

    April macht auch jagdlich, was er will

    Seitdem die Bundesjagdzeitenverordnung am 14.03.2018 geändert wurde, kann in vielen Bundesländern auch im April aktiv angesessen werden. Aus Angst vor der ASP wird fast überall fast alles freigegeben.
    Was aber wird bezweckt und was ist „mit heißer Nadel“ gestrickt?
    Wir haben lange darüber diskutiert, was und welche Veränderungen wir für sinnvoll halten. Von Schalldämpfern, Nachtsichtgeräten über Veränderung der Jagdzeiten, bis hin zur Diskussion über Giftköder!?!

    Ziel all dieser Freigaben und Veränderungen ist die Reduktion des Schwarzwildbestandes. Vermutet wird anscheinend, dass durch die drastische Reduzierung von Schwarzwild die ASP aufgehalten wird. Allerdings genau hier liegt ein großer Denkfehler. Wie schon in Tschechien quasi bewiesen, ist die Übertragung von Tier zu Tier eine große Gefahr, breitet sich aber nicht sprungweise aus und überwindet über 100 km ohne befallene Tiere im Zwischensektor.
    Wie bei fast allen Problemen in der Natur ist der Mensch ausschlaggebende Quelle!
    In Tschechien gehen bereits erste Gerüchte von absichtlich eingeschleppten verseuchten Tieren umher. Auch LKW-Fahrer und andere Reisende stehen im Fokus und sind kaum zu kontrollieren.

    Bleibt die Waidgerechtigkeit auf der Strecke?

    Die Große Gefahr ist nicht nur die Aufgabe unseres Brauchtums, sondern auch die Waidgerechtigkeit. In übertriebener Art und Weise können mit Nachtsichtgeräten und Schalldämpfern an noch mehr Kirrungen ganze Rotten „ausgelöscht“ werden.

    Argumente der Legalisierung sind immer wieder, dass das sicher angesprochene Schwein eher erlegt werden kann, oder dass das Gehör des Jägers geschont wird und der Sauenbestand nur so reduziert werden kann. Aber genau hier sind auch die Widerspüche! Gehört zur waidgerechten Jagd nicht auch dem Tier eine Chance zu geben? Verkommen wir mit solchen Mitteln nicht immer mehr zu einem Instrument und lassen unsere Ideale dabei auf der Strecke? Zur Hege und Pflege verpflichtet sollten wir uns alle selber an die eigene Nase fassen und darüber nachdenken, welche waidmännischen Maßnahmen wir ergreifen können.
    Durch starke Sozialstrukturen werden sich Rotten nicht in solchen enormen Zahlen reproduzieren. Daher sollte wirklich jeder Waidmann*frau genau darauf achten, wann welche Tiere erlegt werden. Gerade jetzt sollte der alte Grundsatz: Jung vor Alt! mehr denn je beherzigt werden und nur durch die gezielte Entnahme der „neuen“ Reproduktionsjahrgänge können wir es noch schaffen.

    Wir werden diese Maßnahme mit einem lachenden und einem weinenden Auge beobachten und wünschen bis dahin:

    Immer einen guten Anblick, egal von wo ihr gerade herunter schaut,

    Eure Hochsitz-Rotte