Kalter Ansitz

Ansitz in der Kälte

Vergangenes Wochenende hatten wir das vermutlich kälteste Wochenende in diesem Winter. In Mecklenburg Vorpommern kletterte das Thermometer auf -14°C. Den Gefahren und der Kälte zum trotz machte sich eine kleine Hochsitz Rotte bestehend aus drei Jägern auf den Weg und verbrachte drei Nächte bei eisiger Kälte auf dem Ansitz, um Mond und Lichtverhältnisse zu nutzen und Strecke zu machen. Ziel war es Schwarz- und Raubwild vom Ansitz zu bejagen.

Noch wichtiger war es für uns Erfahrungen zu sammeln und zu testen, mit welchen Hilfsmitteln wir der Kälte Paroli bieten können. Auf dieser Seite stellen wir verschiedene Produkte vor, deren Bewährung bei solchen Temperaturen noch offen steht.

Erste Überlegungen für den Ansitz

Nach langer Anreise überlegten wir beim gemeinsamen Abendessen, wer wo sitzen soll und welches Equipment am sinnvollsten ist.
Natürlich gibt es bei solchen Überlegungen eine Vielzahl an Faktoren, die bei so einer „waghalsigen“ Aktion zu berücksichtigen sind. Neben Wind und Lichtverhältnissen ist auch der Standort ein wesentlicher Faktor, der bei der Wahl des Equipments eine Rolle spielt.
Nachdem wir uns geeinigt hatten, berieten wir zusätzlich die möglichen Folgen unseres Ansitzens. Gerade bei solchen Temperaturen steht die Gesundheit an erster Stelle! Immer wieder hören wir von Unterkühlungen (Hypothermie). Diese oft unterschätzte Gefahr kann zum Tode führen. Auch wenn ein schneller Temeperaturwechsel kann gefährliche Folgen nach sich ziehen.

Eine Scherenleiter bietet bei diesen Witterungsverhältnissen kaum genügend Schutz um sich dem eisigen Wind entgegen zu stellen. Trotzdem gehörte auch diese Reviereinrichtung zu unserem Test.
Um es vorweg zu nehmen: Geht gar nicht ⛄
Auf Grund der Kälte waren alle Sprossen und Verbindungen so steif gefroren, dass jede Bewegung einen Ton von sich gab und es kaum möglich war, die Utensilien zu benutzen. Daher gab es nur wenig, was hier eingesetzt worden konnte, um der Kälte zu strotzen. Neben dem Ansitzsack, der gerade hier einige Probleme bereitet, da dieser recht schwierig zu Händeln ist, gab es auch keine Möglichkeit für andere aktive Wärmequellen. So wurde als aktive Wärmequelle zum einen die gute alte Thermoskanne mit Tee genutzt und zum anderen ein richtiger Mehrwert für die Jagd, den wir hier einmal kurz vorstellen:

Der Taschenofen

Viele kennen ihn in zwei Varianten, nämlich

    den Benzin Taschenofen

Hier die Anzeige von Amazon

    den Kohlestäbchen Ofen

Hier die Anzeige

Beide Öfen bieten Wärme, bereiten aber auch oft Schwierigkeiten. Wer kennt es nicht, die Probleme beim Anzünden der Öfen? Alle kleinen Tricks zum Trotz (Kohlestäbe in Wachs eintauchen, Löcher verändern um einen Kamineffekt zu erzielen,…)

Der Akku-Taschenofen

Hierbei handelt es sich um eine Powerbank, die nicht nur Energie für das Handy spendet, sondern auch weitere Funktionen bietet, wie die Wärmestrahlung. Bei Amazon bestellten wir uns zwei dieser Öfen:
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Auch hier vorweg: Super!!!
Wir entschieden uns für diesen Ofen, da mit 6000Ah die Akkuleistung als besonders hoch erschien und unsere Erwartungen wurden übertroffen. In allen drei Nächten probierten wir dieses Gerät aus und wurden nicht enttäuscht.

    Bei einer dauerhaften Nutzung hielt der Ofen mehr als vier Stunden
    Nach dem Ausschalten kühlt der Ofen zwar schnell aus, aber innerhalb einer Minute ist er wieder auf Temperatur
    Die integrierte Taschenlampe hilft im Rucksack benötigtes schnell zu finden (nicht während des Ansitzen benutzen)
    Über USB schnell und überall zu laden (Handyladekabel) und selbsterklärend bei dem Ladestatus

In den nächsten Tagen werden wir euch weitere Einzelheiten berichten.
Bis dahin wünschen wir wie immer viel Waidmannsheil und immer einen guten Anblick, von wo auch immer ihr herunter schau!
Eure Hochsitz Rotte

Krähenjagd

Krähenjagd

Noch bis zum 20.02 dürfen in Niedersachsen Krähen bejagt werden. Grund uns diesem Thema auf Hochsitz kaufen zu widmen und unsere Erkenntnisse mit Euch zu teilen!

Krähenjagd gehört zu einer der aufwendigsten und auch anspruchsvollsten Jagdarten, die zum Schutz des Niederwildes beitragen! Wenn auch gleich viele größere Fressfeinde des Niederwildes Hasen und Bodenbrüter massiv reduzieren, gehört auch die Krähe zu den carnivalen Prädatoren. Sehr beliebt sind Eier aus Gelegen und auch Jungvögel. Aber auch kleine Wirbeltiere wie den Junghasen zählt zu dem Nahrungsspektrum.

In den letzten Jahren führte die strukturelle Wandlung der Landschaft und auch die „Naturverdroßenheit“ der Menschen zu einem steten Zuwachs von Prädatoren und so ist jeder Zeuge der riesigen Populationen.

Natürlich ist der Kreislauf von Fressen und „Gefressen-werden“ natürlicher Gegenstand der Natur. So gehören auch die Krähe, der Fuchs und alle anderen Raubtiere in unsere Reviere. Durch den Menschen wurde die Natur in den letzten Jahren allerdings so sehr verändert, dass es ohne einen regulierenden Eingriff des Menschen zu einem irreparablen Rückgang unseres Niederwildes führt. In unseren Revieren fokussieren wir Jäger*innen auch nicht eine Ausrottung, sondern einen angepassten Bestand, der es allen Arten erlaubt in unseren Revieren heimisch zu bleiben. Leider ist es in vielen Regionen bereits zu spät, so dass Arten wie das Rebhuhn nicht länger vorkommen. Auch soll dieser Beitrag nicht dazu dienen eine Diskussion mit Jagdgegner*innen aufzugreifen, denn auch ausgebildete Biologen sehen in der Prädatorenbejagung das einzig probate Mittel um Niederwild und Bodenbrüter zu schützen. Daher wollen wir einmal erklären, was es zu beachten gibt.

Biologie der Rabenvögel

Die Rabenvögel zählen zu den Singvögeln und der Kolkrabe als größter Vertreter dieser Art.

Der Kolkrabe ist ganzjährig geschont! Von der Größe her ähnelt er einem Mäusebussard und mit seinen über 65cm deutlich größer als seine Verwandten. Im Flug erkennen wir Jäger*innen ihn besonders an seinem keilförmigen Stoß.

ganzjährig geschont der Kolkrabe

Als Aaskrähen werden die beiden Arten Rabenkrähe und Nebelkrähe bezeichnet. Diese „Zwillinge“ unterscheiden sich nicht nur von ihrem Aussehen, sondern auch auf Grund ihres Vorkommens. Während sich die Rabenkrähe eher westlich der Elbe aufhält, finden wir die Nebelkrähe östlich der Elbe. In Überschneidungsgebieten paaren sich auch Raben- und Nebelkrähe untereinander.
Mit ca. 50cm sind diese Krähen bedeutend kleiner als der Kolkrabe. Während die Nebelkrähe durch ihren grauen Rücken und die graue Unterseite gut zu erkennen ist, unterscheidet sich die Rabenkrähe von der Saatkrähe durch den stärkeren Schnabel und vom jungen Kolkraben durch den runderen Stoß ab. Wichtig!!!: Auch wenn beide der gleichen Art angehören, gelten für die Nebelkrähe und die Rabenkrähe in einigen Bundesländern unterschiedliche Schonzeiten. In einigen Bundesländern werden beide ganzjährig geschont, in Niedersachsen kann vom 01. Aug. bis zum 20. Feb. die Rabenkrähe bejagt werden.

Nebelkrähe


Rabenkrähe Strecke bei der Krähenjagd

Leicht zu verwechseln mit der Rabenkrähe oder dem jungen Kolkraben ist die Saatkrähe.
Von der Größe minimal kleiner erkennt der Waidmann*frau die Saatkrähe an dem schmaleren Schnabel und auch an dem grindig erscheinendem „Gesicht“. Während im Jugendkleid das Gesicht noch voll befiedert ist, verlieren adulte Saatkrähen ihr Federn im Gesicht. Zum Vorschein kommt ein grauer bis zu hellem Schnabel. Das Federkleid der Saatkrähe schimmert leicht blau-violett und ist daher bei der Krähenjagd gut zu unterscheiden.

Saatkrähe glänzt leicht blau-violett

Vorbereitung Krähenjagd

Erfolg bei der Krähenjagd wird nur durch gute Vorarbeit gewährleistet. Jäger*innen müssen sich im Vorfeld mit dem Thema auseinandersetzen, um eine gute Strecke zu erzielen. Fehler werden bei der Jagd kaum verziehen und zudem nachträglich geahndet, da der Vogel ein überragendes Gedächtnis besitzt, bis hin zur Gesichtserkennung.
Daher beobachten wir im Revier „Hot Spots“ und auch die Flugroute der Vögel genau, um den genauen Standort für unseren Schirm und das Lockbild zu finden.
Da diese Vögel sehr intelligent sind, darf der Aufbau des Lockbildes und des Schirms nur während deren Abwesenheit, bzw. in der Dunkelheit stattfinden. Wir achten darauf, dass sich keine Bäume und Strommasten in der Nähe befinden, auf denen sich die Rabenkrähen niederlassen können, um die Umgebung zu inspizieren.

Der Schirm und das Lockbild sollten am Abend vor der Jagd aufgebaut werden. Wir arbeiten mit einem Krähenkarussel, auf dem drei beflockte Krähen rotieren und den Anschein von „hüpfenden“ Krähen wecken. Zusätzlich drapieren wir Lockkrähen, die sich in unterschiedlicher Körperhaltung in den Boden drücken lassen und dort mit einem Metallspieß fest verankert sind.
Den Schirm bauen wir so auf, das die Krähen aus ihrer Flugrichtung zuerst das Lockbild äugen und dann den Schirm äugen. Zur Orinetierung schreiten wir mit einer Lockkrähe ca. 25 Meter ab, die dann als Entfernungsmesser dient. Die anderen gut zwanzig Lockkrähen verteilen wir willkürlich, wobei die Windrichtung etc. keine Rolle spielt.
Bei dem Schirm achten wir darauf, dass sowohl Höhe, als auch Größe ausreichend sind und wir im oberen Bereich eine etwas dünnere Abschirmung einhängen um ähnlich einer Gardine zu sehen.

Die Krähenjagd

Am nächsten Morgen begeben wir uns im Dunkeln in den Schirm, damit wir nicht geäugt werden. Jetzt macht sich die Arbeit vom Vortag bezahlt und wir können direkt in den Schirm verschwinden. Unseren brauchbaren Jagdhund legen wir getarnt neben unseren Schirm, so dass er die erlegten Rabenkrähen apportieren kann, welche wir dann in einer unbeobachteten Sekunde in das Lockbild einfügen.
Bei dieser Jagd bietet es sich an zu zweit in einem Schirm zu sitzen und ggf. verschiedene Seiten abzudecken (auf Sicherheit brauchen wir nicht hinzuweisen). Auch sollte genügend Tarnkleidung getragen werden, da die Vögel häufig das Bild einige Male umkreisen, bevor sie sich niederlassen. Wir brauchen Geduld für diese Jagdart, da die Vögel sehr schnell und wendig sind. Erst wenn sie nah genug am Lockbild sind, darf der Schuß fallen. Krähen die verfehlt werden und das Lockbild erkennen, werden nicht wieder darauf angehen!
Auch bei den erlegten Krähen muss auf ein gutes aussehen geachtet werden, da ihre Artgenossen sonst Lunte riechen.

Fazit

Wer auf unseren kleinen Ratgeber hört, der wird am Ende des Tages eine gute Strecke vorzuweisen haben, die sich bis auf 50 und mehr Rabenkrähen belaufen kann. Viele Reviere erkennen erst nach so einer Krähenjagd ihre Notwendigkeit und die hohe Population dieser Prädatoren. Auf jeden Fall trägt eine Krähenjagd zu dem Erhalt unserer Artenvielfalt bei und schützt unsere Niederwild.

Wir wünschen wie immer einen guten Anblick von wo auch immer ihr herunter schaut

Eure Hochsitz Rotte

Messeerkenntnisse Jagd und Hund

Jagd und Hund 2018

Vom 30.01.2018 bis zum 04.02.2018 war die größte Ausstellung zum Thema Jagd in den Westfalenhallen Dortmund, die Jagd und Hund und wir von der Hochsitz Rotte waren dabei!
Gut 80000 Besucher schauten sich die über 800 Stände an und gaben im Durchschnitt ca. 600 Euro aus. Neben Waffen, Fahrzeugen, Kleidung, Hundebedarf und anderen unvermeidlichen Jagdutensilien, lag unser besonderes Augenmerk natürlich auf den Reviereinrichtungen und hier im Besonderen auf den Hochsitzen. Schon von weitem konnte Waidmann*frau in Halle 3b die alle überragenden Hochsitze und Kanzeln der einzelnen Anbieter erkennen.
Mit Hochglanzprospekten und Messeangeboten buhlten die Anbieter um jeden Besucher, wobei die Verkäufer und Berater mit geschultem Blick potenzielle Interessenten auszumachen versuchten. Natürlich informierten wir uns bei unseren Partnern und verschiedenen Anbietern, welche Erneuerungen im Jagdjahr 2018/19 auf uns zukommen und wurden leider etwas enttäuscht. Anscheinend schauen sich doch nicht alle Partner unseren Blog an und vertrauen auf unsere Recherchen bzw. auf hören auf Standnachbarn, denn mit erschrecken machten wir einige Bauten aus, die sich so gar nicht an die UVV halten.

Hochsitze unter Berücksichtigung der UVV

Im Gespräch mit verschiedenen Anbietern stellten wir leider fest, dass Unfallverhütung oftmals Sache der Käufer ist und dies auch direkt kommuniziert wird.
Ein typisches Beispiel sind die angebrachten Leitersprossen. Natürlich liest nicht jeder Hersteller die UVV durch und dann auch noch weiterführende Literatur der Vorschriften für Sicherheit und Gesundheitsschutz (VSG), allerdings sollte jeder Hochsitzbauer das nötige Absichern von Leitersprossen berücksichtigen und auch kennen. Bei unserer Nachfrage bei einem Standbetreiber, der diese nur „angenagelt“ hatte, erwiderte der Berater: „Dies kann der Käufer vor Ort selber entscheiden, wie er die Sprossen absichert.“
Gerade solche Aussagen stärken uns in unserer Arbeit! Wir wollen nicht als Besserwisser auftreten, die es überall und zu jedem Thema gibt, aber wir möchten allen Jäger*innen hilfreich zur Seite stehen und dies besonders bei Reviereinrichtungen.

Messeerkenntinsse Jagd und Hund

Egal wo und mit wem auf einer Messe gesprochen wird, sollte doch Vorsicht geboten sein! Jeder Verkäufer und Berater kennt die Vorteile seines Produktes und bestimmt auch die Preise für dieses selbst. Genau dieses selbst sollten wir auch in unseren Entscheidungen berücksichtigen! Nicht alle angebotenen Produkte entsprechen den Bestimmungen, denen sie unterliegen und können eine Gefahr für Nutzer und Unbeteiligte darbieten. Daher sind wir selbst verpflichtet uns zu informieren und ggf. das vermendlich günstige Produkt zu ignorieren. Nach unsren ersten hier geschilderten Eindrücken, werden wir in den nächsten Tagen unsere Erkenntnisse und Gedanken zu der diesjährigen Messe zusammenfassen und etwas ausführlicher berichten.

Besonders werden wir in den nächsten Tagen unsere Erkenntnisse zu den Hochsitzen und anderen Reviereinrichtungen zusammenfassen und versuchen einen guten Überblick zu geben und besonders die Vorteile und kleinen Veränderungen für 2018/19 zusammenfassen.

Bis dahin bleibt uns wie immer nur zu wünschen immer einen guten Anblick zu haben, von wo auch immer ihr herunter schaut!

Eure Hochsitz Rotte