Sind wir in der Pflicht? ASP auf dem Vormarsch

Die ASP ist auf dem Vormarsch!

Seit Jahren nimmt die Schwarzwildstrecke zu und es ist in vielen Revieren kaum noch möglich die Schwarzkittel auf eine artegerechte Population zu regulieren. Durch den exponentiellen Wachstum des Bestandes, drohen sich Krankheiten und Seuchen schnell auszubreiten. Gerade Viruserkrankungen finden idealen Nährboden und werden schnell weitergereicht.
Die jahrelang verschärften Auflagen der Bejagung, flankiert von einem immer größer werdenden Nahrungs- und Rückzugsangebot, verhalfen den Schwarzkitteln nicht nur zu einer Verdoppelung, sondern erhöhte den Bestand in einigen Revieren sogar um das Dreifache. Bedenken aus Reihen der ausgebildeten Wildschützer_innen, uns Waidleuten wurde kaum Gehör geschenkt. 2015 wurde das Jagdgesetz in NRW (trotz großer Proteste) so verändert, dass die Jagd deutlich eingeschränkt und erschwert wurde. Auch andere Bundesländer (vorwiegend mit Grünen-Beteiligung in der Regierung) verschärften ihre Jagdauflagen.
Mit Erreichen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Tschechien ist die Gefahr einer Seucheninvasion jetzt so hoch wie nie! Durch das rasante „Ost- Weststreifen“ des Schwarzwildes, liegt die ASP nur noch 300 km vor der deutschen Grenze und 80 km vor der österreichischen Grenze. In der Nähe der tschechischen Stadt Zlín (ca. 250 km östlich von Prag) wurden zwei tote Sauen mit bestätigten Befunden am 21.06 u.22.06 geborgen. Die beiden toten Wildschweine lagen ca 150 Meter auseinander, was zu einem der Verdachtsmomente führte. Bislang sind über 50 Wildschweine im osten Tschechiens positiv getestet worden (Stand 19.07.2017). Neben der „innerartlichen“ Übertragung , gilt die Zoonose, die Übertragung von Mensch auf das Tier, als größte Gefahr. Zwar ist der Virus für den Menschen nicht gefährlich, allerdings breitet es sich durch den Kontakt mit infiziertem Schwarzwild rasant aus.
Die Bundesländer sind alarmiert und versuchen durch verschiedene Maßnahmen die Population und damit die Gefahr einzudämmen.

Niedersachsen:

Merkblatt des Verbraucherschutzes Klickt hier
gepaart mit der Aufforderung einer konsequenten Bejagung von Überläuferbachen und Frischlingen,

Mecklenburg-Vorpommern erprobt die Fallenjagd:

Gatter mit Falltüren. (Die Hochsitz Rotte nimmt explizit Abstand von dieser, aus unserer Sicht unwaidmännischen Jagdmethode),

Rheinland Pfalz:

Erstattung der Trichinenschau, um die Jagd auch auf Frischlinge attraktiver zu gestalten,

Nordrhein-Westfalen:

Veränderung der Schonzeiten für Schwarzwild,

Bayern:

Der BJV fordert die Kostenübernahme von Gebühren und veranstaltet eine Expertentagung zusammen mit tschechischen Veterinären,
Weitere Informationen zu den jeweiligen Bundesländern bekommt ihr über die Landesjagdverbände.
Stehen wir Jäger jetzt in der Pflicht? Von allen Seiten wird an uns herangetragen, eine konsequente und vermehrte Jagd auf Schwarzwild auszuüben. Ohne Rücksicht auf Verluste!?!
Wir finden es bedauerlich, dass jegliche Warnungen und Erfahrungen der Jäger_innen im Vorfeld über die explosionsartige Vermehrung, immer nur als Meinungsmache abgetan werden. Dies betrifft nicht nur die Wildschweine, sondern zeichnet sich auch bei anderen Wildtierarten aus (man vergleiche nur die Bedenken der Wolfspopulation).

Jetzt drohen die Konsequenzen! Wir werden gerufen und sollen zum Teil wider unserer Erfahrungen und ethischen Überzeugung der Waidgerechtigkeit „aus allen Rohren feuern“.
Die Gefahr ist allgegenwärtig, dennoch ermahnen wir alle Waidgenossen_innen, sich an selbst auferlegte Richtlinien zu halten.
So erachten wir es nicht als erstrebenswert führenden Stücke zu erlegen und befürworten auch nicht das Strecken von Leit-Bachen , welches eine ganze Rotte aus den Fugen geraten lässt und so mehr Schaden als Nutzen verursacht.

Daher appellieren wir an alle Jäger_innen die Bejagung zu intensivieren, jedoch nicht um jeden Preis. Jeder angebrachte Schuss sollte wie bisher, bedacht und sicher angetragen werden! Nicht des Schießen Willens, sondern der waidgerechten Hege und Pflege der Art müssen wir die Jagd betreiben. Denn die entsprechende Regulierung ist nicht das Versäumnis von uns Jäger_innen, sondern wurde an anderen Stellen viel früher gegen unsere Empfehlungen unterlassen.

Horrido Eure Hochsitz-Rotte

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