Definition Hochsitz

Hochsitz

Jäger*innen kennen den Nutzen ihres Hochsitzes

Der Hochsitz ist eine Reviereinrichtung und benötigt i.d.R. keine Genehmigung nach der Bauordnung. Jede*r Revierpächter*in muss diese (von Bundesland zu Bundesland unterschiedlichen) Verordnungen dennoch beachten und sich gegebenenfalls genauer informieren, besonders bei aufwendigen Reviereinrichtungen. Auf hochsitz-kaufen findet ihr im Unterpunkt: Was wir bieten immer wieder nützliche Downloads wie die UVV etc.
Da der Hochsitz als Arbeitsmittel zur Ausübung der Jagd dient, unterliegt er der Betriebssicherheitsverordnung. Da er einer ständigen witterungsbedingten Belastung ausgesetzt ist, muss er entsprechend kontrolliert werden (Abschnitt 2 §10).

Es gibt einen eigenen Paragraphen zum Hochsitz in der UVV Stand Mai 2017. Nach §7 muss sichergestellt sein, dass:

    • Hochsitze, ihre Zugänge sowie Stege fachgerecht errichtet und mit
      1. Einrichtungen gegen das Abstürzen von Personen gesichert sind
    • bei ortsveränderlichen Hochsitzen die Standsicherheit gewährleistet ist
    • Hochsitze vor jeder Benutzung, mindestens jedoch einmal jährlich, geprüft werden
    • nicht mehr benötigte Einrichtungen abgebaut werden

.

Eine regelmäßige Überprüfung kann gut mit Checklisten belegt werden, die dokumentieren, wann, wie und welche Arbeiten durchgeführt wurden. Eine solche Checkliste bietet die Sozialversicherung für Landschaftsbau, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Hier könnt ihr euch diese Liste herunterladen.

Um die Sicherheit der Reviereinrichtungen zu gewährleisten, müsst ihr regelmäßige Kontrollen durchführen. Eine gute Dokumentation jann z.B. durch die Nummerierung der Hochsitze erreicht werden, welche in einigen Bundesländern bereits verpflichtend ist. Begründung für diesen Aufwand ist die bessere Auffindbarkeit der Einrichtungen. Nummerierte Hochsitze, die gleichzeitig mit einem GPS-gesteuerten Systems verknüpft sind, werden besser gefunden und verkommen nicht zu Revierleichen.

In der heutigen „mobile first“ Zeit, ist die Kombination mit Nummern und einer entsprechenden Katalogisierung des Revieres eine sinnvolle Maßnahme, um sowohl konstante Kontrollen durchzuführen, als auch brachliegende Reviereinrichtungen abzubauen, damit gar nicht erst zu einer Gefahr werden.

Quintessenz: Wer seinen Hochsitz pflegt und regelmäßig besucht, muss auch keine Überprüfung fürchten.

Warum baumen wir auf dem Hochsitz auf?

Einen schönen Eindruck vom Hochsitz hat Jey Jey Glünderling in einem Poetry-Slam verfasst, zu mindestens der Anfang spiegelt das Empfinden wieder, welches viele Jäger*innen kennen. Schaut euch diesen Ausschnitt aus dem Gedicht an:


Jey Jey Gründerling – Hochsitz
Das ganze Video findet ihr unter folgendem Link:
Der Hochsitz von Jey Jey Gründerling

Hochsitz selber bauen

Viele Jäger*innen fragen sich, wie man sich dem Projekt „Hochsitz bauen“ am besten nähert. Bevor wir diese Frage beantworten, wollen wir einige theoretische Grundlagen klären, denn bei dem Bau eines Hochsitzes muss auf folgende Kriterien geachtet werden:

    1. nur gesundes, entrindetes und kräftiges Holz verwenden
    2. Zugänge und Stege fachgerecht errichten und mit Einrichtungen gegen Abstürzen von
      Personen sichern
    3. Haltegriff am Ein-/ Überstieg in die Kanzel anbringen
    4. Hölzer, die in den Boden eingelassen werden, vor Fäulnis schützen
    5. Sprossen an den Leiterholmen sicher befestigen und nach unten hin abstützen

Eine gute Übersicht zu den Sicherheitsaspekten eines Hochsitzbaus gibt es bei der SVLFG. Hier könnt ihr sie euch herunterladen.

In wenigen Schritten zu dem neuen Hochsitz?

Jede*r Jäger*in träumt von einem individuellen Hochsitz, auf dem man nahezu autark ist. Nach jahrelangem Bau von Reviereinrichtungen sind wir jedoch zu dem Entschluss gekommen, dass es sich angesichts der vorhandenen Angebote und der oft begrenzten zeitlichen Mittel kaum lohnt, selber Hand anzulegen. Auf unserer Seite Hochsitz kaufen haben wir einige Hochsitze für euch aus dem Internet herausgesucht, die handwerklich durchscnittlich begabte Jäger*innen vielleicht nachbauen können. Fraglich aber, ob das tatsächliche Ergebnis dann mit dem erwarteten übereinstimmt…

Die professionellen Hersteller bieten Reviereinrichtungen (wie z.B. den Bock) für durchschnittlich 120,-€ – 150,-€ an. Alleine der Materialwert beläuft sich bei diesen Reviereinrichtungen auf über die Hälfte der Kosten. Wenn ihr jetzt noch die Arbeits- und Beschaffungszeit hinzurechnet, dann ist es kaum möglich diese in einem (zeit-)ökonomischen Rahmen selber zu bauen.

Ein weiteres Problem könnte außerdem noch das Fehlen von geeignetem Werkzeug darstellen.

Der letzte, aber vielleicht auch wichtigste Punkt, ist die Versicherung. Bei jedem Hochsitz, den ihr selber baut, müsst ihr die Einhaltung der Bestimmungen der verschiedenen Verordnungen und Gesetze nachweisen. Bei gekauften Hochsitzen könnt ihr einfach feststellen, ob dies der Fall ist und dies ggfs. auf dem Kaufvertrag notieren lassen. Dann seid ihr bei eventuellen Versicherungsfällen auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Natürlich solltet ihr zusätzlich jede gekaufte Reviereinrichtung genau besichtigen und ggf. den Händler nach Zertifizierungen fragen.

Wie ist eure Reviereinrichtung gesetzlich gesichert?

Wie ist das Betreten des Hochsitzes durch Unbefugte gesetzlich geregelt?

Der Hochsitz als jagdliche Einrichtung ist der Revierinhaberin bzw. der Revierinhaber und den dazugehörigen Gästen vorbehalten. Nach § 3 Absatz 1 FFOG (Feld- und Forstordnungsgesetz) ist es ein sogenanntes „Jedemannsrecht“, Feld und Wald zum Zwecke der Begegnung mit der Natur zu betreten. Anders sieht es bei den jagdlichen Einrichtungen aus. Nach § 3 Absatz 2 Buchtstabe f FFOG bedarf es der Erlaubnis der Eigentümerin bzw. des Eigentümers, um die jagdliche Einrichtung betreten zu dürfen. Wer ohne diese handelt, macht sich einer Ordnungswidrigkeit schuldig. Während diese von vielen Bürgern als Kavaliersdelikt abgetan wird, kann der den Hochsitz unbefugt betretenden Person unter Umständen sogar noch eine Straftat angelastet werden: Wilderei!

Hierbei wird der den Hochsitz unbefugt betretenden Person unterstellt, dass sie mit dem Betreten des Hochsitzes oder einer anderen Reviereinrichtung dem Tatbestand der Jagdwilderei erfüllen wollte. Dies stellt dann eine Straftat dar und kein Kavaliersdelikt mehr. Unser Tipp für interessoerte (aber unbefugte) Reviergänger*innen lautet daher: Kontaktiert den jeweiligen Revierinhaber oder Förster und fragt um Erlaubnis. In der Regel gestatten Jäger*innen das Betreten unter bestimmten Voraussetzungen und freuen sich darüber, wenn z.B. Fotograf*innen, die die Einrichtung nutzen, einige Bilder für den Jäger bereitstellen.

Der Plan

Um einen neuen Hochsitz zu bauen, braucht ihr einen genauen Plan. Da Projekte sich dadurch definieren, dass sie einmalig und zeitlich begrenzt sind und ein Ziel erreichen sollen, kann man bei dem Bau eines Hochsitzes von einem richtigen Projekt reden. Daher gehen wir es auch als solches an!

Nachfolgend zeigen wir euch eine mögliche Herangehensweise und geben einige Tipps. Hierbei könnt ihr auch immer wieder unsere verschiedenen Seiten besuchen, die wir immer aktuell halten. Hier findet ihr immer wieder Ideen und Produkte z.B. rund um den Hochsitz und andere Reviereinrichtungen.

Hier eine mögliche Herangehensweise, einen Hochsitz selber zu bauen:

Standortfaktoren

  1. Welche Umweltfaktoren herrschen?
  2. Wie ist die Erreichbarkeit?
  3. Haupt- Windrichtung?
  4. Pirschweg?
  5. Wechsel- und Wildvorkommen?

Wenn diese Vorfragen und wesentlichen Faktoren geklärt sind, steht die Erstellung eines Bauplans an.

Baupläne

    (diverse Pläne im Internet vorhanden, sonst eine Nachricht an uns)
  1. Hochsitz
  2. Kanzel
  3. Drückjagdbock
  4. Baumleiter
  5. Scherenleiter

Nach sorgfältiger Auswahl sollte der Plan entsprechend mit der UVV abgeglichen werden, um später versicherungstechnisch keine Probleme zu bekommen.

Im nächsten Schritt wird eine Materialliste erstellt.

Materialliste

  1. Holz (langsam gewachsenes Holz hält am längsten)
  2. GFK Rost (als Bodenplatte und Leitersprossen nach DIN-Norm gegen Abrutschen)
  3. Befestigung der einzelnen Teile (hier empfehlen wir Stahlschrauben)
  4. Absicherung (mit Bodenankern gegen Stürme etc.)
  5. Verblendung (je nach Art bieten sich zusätzlich Tarnnetze an, die mit Kabelbindern schenll und einfach montiert sind)
  6. Sicherheit gegen die unerlaubte Benutzung (Schilder und Schlösser)
  7. Werkzeug (Je nachdem, wo die Einrichtung gebaut wird…Akkuschrauber, Kettensäge, Beil, Hammer, Seile,..)

Die Umsetzung

Sobald ihr alle Komponenten beieinander habt, geht es an die Umsetzung. Unterschätzt dabei nicht, wie wichtig helfende Hände sind. Mindestens eine weitere Person zum Helfen sollte dabei sein, nicht zuletzt, weil es im Team einfach mehr Freude macht.

Beachtet außerdem noch folgende Punkte, dann habt ihr sicherlich lange Freude an eurer ganz individuellen Reviereinrichtung:

    1. Bei Holzteilen die den Boden berühren, legt ihr Steinplatten unter, so dass keine Fäulnis entsteht.
    2. Zusätzlich montieren wir „Eisenfüße“, damit es keine Staunässe gibt und Regenwasser hervorragend abläuft.
    3. Vorteilhaft sind Leitern und Bodenplatten aus GFK-Rosten, diese halten ewig und sind auf Grund ihrer rutschhämmenden Wirkung zertifiziert, so dass ihr bei
      Unfällen versichert seid.
    4. Aus Erfahrung empfehlen wir, jede Reviereinrichtung mit Schildern zu auszustatten.
      Es hilft ein kleines Schild an der Leiter zu montieren und schon sind die ersten „Ruhestörer“ abgeschreckt.
    5. Wir bauen jeden Hochsitz mit einem kleinen Vorstand, so dass Rucksäcke, Waffen etc. ohne Probleme abgestellt werden können.

Die Hochsitz Rotte wünscht viel Waidmannsheil und immer einen guten Anblick, von wo auch immer ihr herunter schaut.

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Der Hochsitz ist eine spezielle Reviereinrichtung. Auf dieser Seite beschreiben wir seinen Nutzen und erläutern einige rechtliche Grundlagen zu dem Hochsitz. Am Ende geben wir eine kurze Anleitung, nach der Revierinhaber selber einen Hochsitz bauen können, bzw. auf welche Punkte sie achten sollten. Flankiert wird der Artikel mit einigen weiterführenden Links, wie z.B. der UVV. Unter Berücksichtigung dieses Artikels, sollte jedem Waidmann die Bedeutung und das Vorgehen bei dem Bau eines Hochsitzes deutlicher werden.
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